APR
20

IL BARBIERE DI SIVIGLIA (DER BARBIER VON SEVILLA)
Oper von Gioachino Rossini
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

21

0+
KUSCHELTIERKONZERT
STADT, LAND, FLUSS
14:30 Uhr
Blackbox Lounge Musiktheater


DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauss
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater


0+
KUSCHELTIERKONZERT
STADT, LAND, FLUSS
16:00 Uhr
Blackbox Lounge Musiktheater

22

Conducting Bruckner | Masterclass mit Markus Poschner (mit Klavieren)
 14.00-18.00 Uhr
Anton Bruckner Privatuniversität Linz


0+
KUSCHELTIERKONZERT
STADT, LAND, FLUSS
14:30 Uhr
Blackbox Lounge Musiktheater


0+
KUSCHELTIERKONZERT
STADT, LAND, FLUSS
16:00 Uhr
Blackbox Lounge Musiktheater


TOOTSIE
Musical nach dem Columbia-Pictures-Film mit Dustin Hoffman
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

23

Conducting Bruckner
von 22. bis 24. April 2024
Anton Bruckner Privatuniversität Linz (22./23.4.) und Brucknerhaus Linz (24.4.)


Conducting Bruckner | Masterclass mit Markus Poschner (mit Klavieren)
 14.00-17.00 Uhr
Anton Bruckner Privatuniversität Linz


Conducting Bruckner | Poschners Bruckner (Gesprächsformat)
ab 19.30 Uhr
Anton Bruckner Privatuniversität Linz


DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauss
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

24

KOST-PROBE | CONDUCTING BRUCKNER
Bruckners »Sechste«
ab 12.30 Uhr
Brucknerhaus Linz


TOOTSIE
Musical nach dem Columbia-Pictures-Film mit Dustin Hoffman
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

25

#VIER: BRUCKNER 6
ab 19.30 Uhr
Brucknerhaus Linz
ab 18.45 Uhr
Die rote Couch

26

DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauss
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

27

Konzertreise Bodenseefestival 2024
ab 19.30 Uhr
Friedrichshafen


DIE KÖNIGINNEN
Musical über Maria Stuart und Elisabeth I.
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

28

Konzertreise Bodenseefestival 2024
ab 19.30 Uhr
Friedrichshafen


IL BARBIERE DI SIVIGLIA (DER BARBIER VON SEVILLA)
Oper von Gioachino Rossini
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

29
30

BENJAMIN BUTTON
Oper von Reinhard Febel
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

MAI
01

TOOTSIE
Musical nach dem Columbia-Pictures-Film mit Dustin Hoffman
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

02

LA JUIVE (DIE JÜDIN)
Oper von Fromental Halévy
19.00 Uhr
Großer Saal Musiktheater

03

DIE KÖNIGINNEN
Musical über Maria Stuart und Elisabeth I.
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

04

Masterclass mit Markus Poschner
ab 16.00 Uhr
Orchestersaal Musiktheater


DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauss
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

05

8+
FAMILIENKONZERT
MIT BRUCKNER IN EINE FANTASTISCHE WELT
11:00 Uhr
Schauspielhaus Promenade


IL BARBIERE DI SIVIGLIA (DER BARBIER VON SEVILLA)
Oper von Gioachino Rossini
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

06

TOOTSIE
Musical nach dem Columbia-Pictures-Film mit Dustin Hoffman
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

07

IL BARBIERE DI SIVIGLIA (DER BARBIER VON SEVILLA)
Oper von Gioachino Rossini
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

08
09

CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI (DER BAJAZZO)
Melodramma von Pietro Mascagni / Drama von Ruggero Leoncavallo
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

10

DIE KÖNIGINNEN
Musical über Maria Stuart und Elisabeth I.
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

11

MOSAIK DIE KAMMERMUSIKREIHE
GEMEINSAM SIND WIR 450!
ab 17.00 Uhr
Landesbibliothek Linz


BENJAMIN BUTTON
Oper von Reinhard Febel
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

12

8+
FAMILIENKONZERT
MIT BRUCKNER IN EINE FANTASTISCHE WELT
11:00 Uhr
Schauspielhaus Promenade

13
14
15

CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI (DER BAJAZZO)
Melodramma von Pietro Mascagni / Drama von Ruggero Leoncavallo
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

16

DIE FLEDERMAUS
Operette von Johann Strauss
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

17

ROMEO UND JULIA
Tanzstück von Caroline Finn / Musik von Sergej Prokofjew
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

18

LA JUIVE (DIE JÜDIN)
Oper von Fromental Halévy
19.00 Uhr
Großer Saal Musiktheater

19

TOOTSIE
Musical nach dem Columbia-Pictures-Film mit Dustin Hoffman
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

20

8+
FAMILIENKONZERT
MIT BRUCKNER IN EINE FANTASTISCHE WELT
11:00 Uhr
Schauspielhaus Promenade


IL BARBIERE DI SIVIGLIA (DER BARBIER VON SEVILLA)
Oper von Gioachino Rossini
19.30 Uhr
Großer Saal Musiktheater

Von der Wiederverzauberung im Hören

Von der Wiederverzauberung im Hören

von Norbert Trawöger

 

„Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie beim richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.“
Franz Kafka, Tagebuch, Oktober 1921

 

Wir haben im letzten Jahr viele Erfahrungen gemacht. Beschränkung war angesagt, Abstand notwendig, um gesund zu bleiben. Das Gemeinsame ist Grundbedingung für Kultur, die die Art des Miteinanderumgehens, des Zusammenseins verhandelt und bestimmt. Die Abwesenheit von Möglichkeiten zeigte uns die Grenzen des Selbstverständlichen auf. Wir bemerken das Fehlende, beginnen genauer zu schauen, spitzen die Ohren. Das Ungreifbare bekommt Konturen. Kultur ist der Spielraum des Menschlichen, fürs Humane. Sie ist mehr als ein Raum, sie ist lebensnotwendige Atmosphäre. Wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen. Wir leben sie, bewegen uns tagtäglich in ihr, ob als Esskultur, Hochkultur oder Subkultur.

 

Kultur ist der Möglichkeitsraum für Zugehörigkeit. Darin steckt das Hören. Der Hörsinn ist der erste Sinn, der im Mutterleib im fünften Schwangerschaftsmonat erwacht. Wir beginnen im Bauch, das Innen und Außen hörend wahrzunehmen. Von allen Sinnen ist er der letzte, der erst 24 Stunden nach unserem Tod erlischt. Im Hören sind wir verbunden. Hörend gehören wir zur Welt. So war es nicht verwunderlich, dass die Balkone im ersten Lockdown sofort zu Konzertpodien mutierten und fest gespielt wurde. Wir mussten uns bemerkbar, hörbar machen und uns dabei vergewissern, dass wir nicht alleine sind. Für viele von uns waren diese Konzerte magische Momente eines tiefen Gefühls der Zusammengehörigkeit.

 

John Cage schrieb 1952 mit 4’33” das wohl radikalste Musikstück des zwanzigsten Jahrhunderts. Eine Spielerin, ein Spieler oder ein Orchester betritt die Bühne, erhebt das Instrument und verharrt in drei Sätzen insgesamt vier Minuten und dreiundreißig Sekunden in stiller Spielhaltung, bevor diese wieder aufgelöst wird. Man wundert sich vielleicht, wie lange das Stück dauert, fragt sich, ob das Musik ist und dies nicht jede*r komponieren hätte können (Wo war die Leistung?) – oder verliert den Kopf, um einfach dem zu lauschen, was gerade hörbar ist: das Knarren eines Stuhls, das Klappern der künstlichen Herzklappe des Sitznachbarn (Ich habe es wirklich gehört!), ein Vogelgezwitscher oder Bremsgeräusch von außen oder gar das Knurren des eigenen Magens, das zum Explosionsgeräusch ausartet. Cages Zeitraum katapultiert in den Augenblick und schenkt uns und dem Unbemerkten Bedeutung. Aber nur wenn man will und dieses Wollen heißt, nichts zu wollen, nur horchen, schauen. Eine mögliche Situation der Vergegenwärtigung der Gegenwart in der Gegenwart.

 

Ein Orchester ist eine Spezialeinheit zur Schaffung von Zusammengehörigkeit und Gegenwart. Im Augenblick des Ereignisses eines Konzerts, einer Opernvorstellung, versammeln wir uns, um in der Musik das Jetzt zu erleben. Unabhängig von unserem Alter oder dem der Musik, werden Hörende und Spielende im besten Fall zu einem Klangkörper – ein hochsolidarischer Akt des Gemeinsamen. Doch das Ereignis geht weit über das Soziale hinaus. Im Raum der Kultur betreten wir die Areale der Kunst und können dort Zustände des Ungreifbaren erleben, die greifbarer nicht sein können: Freude, Irritation, Erbauung, Lust, Zorn, Transzendenz, Langeweile und vieles mehr. Das Bruckner Orchester Linz wagt fast tagtäglich, diese Räume für uns alle zu errichten. Es sind fragile Räume, wie wir in den letzten Monaten deutlich erfahren mussten. Sie sind nicht selbstverständlich, aber in zutiefst menschlicher Weise lebensnotwendig. Wir brauchen das Ungreifbare, die Orte, wo der Zauber gewagt wird.

 

Unsere Anstrengung hat höchster Qualität zu gelten und dem Bemühen, diese Erfahrungen vielen Menschen möglich zu machen. Es geht um nichts anderes als um die Wiederverzauberung der Welt.

 

Norbert Trawöger
Künstlerischer Direktor

 

Foto: Zoe Goldstein

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