Joseph Haydns „Sieben letzte Worte“
Neun österreichische Symphonieorchester vereint
Haydns „Sieben letzte Worte“
als Karfreitagsbotschaft
Sieben Sätze plus Vor- und Nachspiel, neun Orchester:Am Karfreitag zeigt ORF III Joseph Haydns berührende Passionsmusik "Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz", gespielt von den acht Landesorchestern Österreichs mit Verstärkung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien. Dieses einzigartige Projekt entstand im Corona-Jahr 2021 als kraftvolles Signal der österreichischen Musikszene: Erstmals waren alle Landesorchester Österreichs gemeinsam auf der "Bühne"!
Das Gesamtwerk wird heuer, am Karfreitag, 7. April 2023 um 08:55 Uhr auf ORF III wiederholt.
Teilnehmende Orchester:
Bruckner Orchester Linz
Grazer Philharmoniker
Kärntner Sinfonieorchester
Mozarteumorchester Salzburg
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Symphonieorchester Vorarlberg
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Wiener Symphoniker
Foto: Reinhard Winkler, vor der Aufnahme 2021 im Musiktheater am Volksgarten
Joseph Haydn Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz,
Hob. XX/1A (Orchesterfassung, 1787; Zitate aus der oratorischen Fassung von 1796)
„Instrumentalmusik über die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz, bestehend aus sieben Sonaten mit einer Einleitung und einem Erdbeben am Ende“: So lautet übersetzt der italienische Originaltitel der Wiener Erstausgabe, die 1787 erschien und sogleich von Ensembles in ganz Deutschland gekauft und aufgeführt wurde. Joseph Haydn komponierte das neunteilige Werk 1786/87 im Auftrag der spanischen Stadt Cádiz für deren Karfreitagszeremonien. Ebenso bekannt wie die Orchesterfassung wurde Haydns Arrangement für Streichquartett. Erst um 1796 finalisierte er seine dritte, diesmal oratorische Fassung für Soli, Chor und Orchester – mit dem deutschen Text von Gottfried van Swieten. Haydns „Andachtsmusik“ auf die letzte Botschaft Jesu, seine sieben in den Evangelien verbürgten Worte am Kreuz, umfasst die musikalische Ausdeutung der bei der Kreuzigung ausgesprochenen Sätze. Sie reichen von der innigen Bitte um Vergebung über das Sterbewort des Lukasevangeliums als Ausdruck kindlichen Gottvertrauens bis hin zum abschließenden „Terremoto“, dem Erdbeben beim Jüngsten Gericht.
Die thematische Idee zu jeder der sieben Sonaten zwischen Introduktion und Erdbeben ist aus dem jeweiligen lateinischen Erlöserwort abgeleitet; beim Hören lässt sich die lateinische Deklamation in den Anfangsmotiven der Sätze mitdenken. Aufgrund seiner sprachlosen Wortgewalt, erzielt durch naturalistische Klangeffekte und enorme dynamische Polarisierung, überzeugte der Passionszyklus schon Haydns Zeitgenossen; der Komponist selbst soll ihn für eine seiner besten Arbeiten gehalten haben.
PROGRAMM
Joseph Haydn
Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz,
Hob. XX/1A (Orchesterfassung, 1787; Zitate aus der oratorischen Fassung von 1796)
L’Introduzione. Maestoso ed Adagio
Mozarteumorchester Salzburg
Dirigent: Riccardo Minasi
Große Universitätsaula Salzburg
Sonata I. Largo: „Vater, vergib ihnen“
Bruckner Orchester Linz
Dirigent: Markus Poschner
Musiktheater Linz
Sonata II. Grave e cantabile: „Fürwahr, ich sag es dir“
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Dirigent: Wayne Marshall
Festspielhaus St. Pölten
Sonata III. Grave: „Frau, hier siehe deinen Sohn“
Symphonieorchester Vorarlberg
Dirigent: Emmanuel Tjeknavorian
Festspielhaus Bregenz
Sonata IV. Largo: „Mein Gott, mein Gott“
Grazer Philharmoniker
Dirigent: Roland Kluttig
Oper Graz
Introduzione 2 (aus der Oratoriums-Fassung)
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Dirigentin: Marin Alsop
Schloss Esterházy
Sonata V. Adagio: „Ach, mich dürstet“
Kärntner Sinfonieorchester
Dirigent: Nicholas Carter
Stadttheater Klagenfurt
Sonata VI. Lento: „Es ist vollbracht“
Tiroler Symphonieorchester Innsbruck
Dirigent: Kerem Hasan
Haus der Musik Innsbruck
Sonata VII. Largo: „In deine Hände“ Terremoto. Presto con tutta la forza
Wiener Symphoniker
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Wiener Konzerthaus