Vorhang auf!

DER FREISCHÜTZ

 "Der Freischütz als packender Gruselschocker" ist im Titel der Kritik in den Oberösterreichischen Nachrichten zu lesen. In vielerlei Gestalten schlummert in dieser Inszenierung von Hermann Schneider das Böse.  Der "schwarze Jäger" Samiel zieht dabei als zentrale Figur die Fäden und treibt die Handlung und deren Figuren voran.

 

Das Bruckner Orchester Linz präsentiert sich ebenso vielgestaltig und lässt sowohl mit Carl Maria von Webers hochromantischer Musik als auch mit den Klängen von Krzysztof Pendereckis Polymorphia aufhorchen. 

 

 

 

 

Frei von jeder Pseudoidylle

Aber auch musikalisch setzt Markus Poschner mit dem fabelhaft musizierenden Bruckner Orchester beim revolutionären Aufbau der Partitur an. Jene vom Komponisten erfundenen erdig schwarzen Klangkombinationen, jene verstörenden Akzente, die die scheinbar unbehelligt schönen Linien stören, zielen genau auf jenen Psychothriller ab, den von Weber möglicherweise vor Augen hatte. Vielleicht mit der Hoffnung auf Rettung durch einen Himmel, den ihm Schneider sehr plausibel verwehrt.

Faszinierend ist auch, wie Poschner analytisch die Partitur durchforstet und zum Beispiel für die erste Agathen-Arie eine packende Stimmung erzeugt und das Pseudoidyllische wunderbar eliminiert hat. Dazu kommt ein Sängerensemble, das großteils jene Abenteuerreise grandios mitvollzieht. An erster Stelle Erica Eloff als überragende Agathe, die ihre Arien um viele Facetten bereichert, ohne in die Sphäre der einfältigen Försterstochter abzurutschen. Ihr Glaube kommt aus reinster Seele. 
(Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 24.09.2023)

 

Fotos: Reinhard Winkler

 

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